Ich betrete die Welt von innen und bin frei

„Jede wirkliche Beziehung in der Welt ist ausschließlich. Ich vergesse nichts, alles ist da, mir ist heiss, ich habe Durst, ich muss dorthin gehen, wohin man nicht geht, ich muss alles wiederfinden, was man nicht mehr weiss, das, was verloren war, zurückbringen, alles, an was man geglaubt hat; ich will sterben, das Risiko eingehen, nackt zu sein, weil ich die Hoffnung auf diesen unendlichen See frischer Stille habe, in den mein von der Freude ausgewrungene Körper hineintaucht. Das geschieht manchmal. Dann ist es das vollzogene Leben, das seine Hand ausstreckt und meine tränenüberströmte Wange streichelt. Ich begegne mi, es gibt nichts mehr zu befürchten, das Licht, das kein Schatten jemals auszulöschen vermag, ist da. Das Licht, die Musik.

 

Was verletzt wurde, die Traurigkeit in den mit Kummer gefüllten Lungen, alles verblasst. Ich betrete die Welt von innen und bin frei. Frei.”

 

Lim, H.J. (2016). Le son du silence. Paris : Albin Michel.

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Conservar intacto un pedacito de su alma

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“Och, het is toch allemaal niet zo erg, wees maar stil.”