CRPS (N°56)

Am 13. Dezember fiel mir ein Metallgegenstand längs auf die Außenseite des linken Fusses. Der aussergewöhnlich starke Schmerz flachte bald ab. Nichts war gebrochen und kein Hämatom war sichtbar. Nach ein paar Tagen hatte ich den Unfall und den Schmerz vergessen. Erst drei Wochen später begann der Fuss zu schmerzen und schwoll im Verlauf des Monats Januar an. Es war ein typischer Entzündungsschmerz, der bis im Februar unerträglich wurde.

Weil ich den Unfall vergessen hatte, liess der Hausarzt zuerst einen Ermüdungsbruch abklären. Der negative Befund, führte zur weiteren Hypothese einer Polyarthritis. Eine Cortison-Behandlung während zwei Wochen erwies sich als wirkungslos. Während dieser Zeit als der Fuss so anschwoll, dass ich keine Schuhe mehr tragen konnte die Entzündungsschmerzen unerträglich wurden, gab es während wenigen Sekunden zusätzliche Schmerzen, die genau die Unfallschmerzen vom Dezember waren. Diese Sekundenbruchteile brachten die Erinnerung an den Unfall zurück.

Während des dreiwöchigen Wartens auf den Termin beim Rheumatologen wurden die Nächte unerträglich vor Schmerz. Rheumamedikamente vermochten die Schmerzen jeweils für kurze Zeit zu lindern. Alle erdenklichen Umschläge und Salben nützten nichts.

Erst zehn Akupunktursitzungen ab anfangs März vermochten die Schwellung zu mildern. Die Schmerzen blieben jedoch nach wie vor unerträglich.

Die rheumatologische Untersuchung  am 18. März  und das MRI erbrachten die Hypothese eines CRPS.

Die eigenständige Anmeldung bei einem Fusszentrum und die Konsultation bei einer Fussspezialistin am 29. April erbrachte die CRPS-Diagnose. Erst danach setzte eine gezielte Ergo- und Physiotherapie ein. Während die Physiotherapie wirksam mit Lymphdrainage die Schwellung therapierte, erhielt ich ab dem Monat Mai im somatosensorischen Rehazentrum eine systematische Schmerzbehandlung. Diese Schmerztherpie erwies sich zur medikamentösen Behandlung als äusserst wirksam. Das genaue Vermessen der Schmerzregion und die sorgfältige Behandlung der Allodynie brachten eine sukzessive Schmerzlinderung. Die genaue Information über das CRPS und hohe Transparenz der Behandlung reduzierte die Angst vor dem Schmerz und motivierte, die einfache Therapie zu Hause regelmässig durchzuführen. Die regelmässigen Messungen der Hautsensibilität und der Taubheit der Schmerzregion zeigten die Fortschritte der Therapie. Auch die Benennung der verschiedensten erfahrenen Schmerzen und die Einschätzung der Intensität wirkten ebenso motivierend, am Heilungsprozess zu arbeiten.

Nach sechs Monaten war das CRPS geheilt und die Restschmerzen sind vorübergehend und plagen nicht mehr.

Ich danke für diese hoch kompetente Therapiebehandlung. Sie hat diese unerträglichen Schmerzen zum Verschwinden gebracht. Die wissenschaftliche Vermessung der immer kleiner werdenden Schmerzregion brachte Zuversicht und Sicherheit, dass die Fortschritte anhalten. Sich wiederum normal bewegen zu können und einen schmerzfreien Schlaf zu geniessen, gibt eine unbeschreibliche Lebensqualität zurück. Es ist der 27. Oktober, zehn Monate nach dem Bagatellunfall und eine sehr lange Zeit ohne fachkompetente Behandlung mit peinigenden Schmerzen, die einem zur Verzweiflung bringen dazwischen sind vergangen. Sechs Monate der Therapie zeigten stetige Fortschritte und brachten die Hoffnung zurück.

Z. L.

Précédent
Précédent

Less of my patients are left behind with their pain

Suivant
Suivant

Science et résilience